Der Palais de L’Élysée – wer kennt ihn nicht, den Amtssitz des französischen Präsidenten? Er ist nur ein paar Schritte von der Place de la Concorde und den Champs-Élysées entfernt, der berühmten Straße, nach der er benannt ist.

Aber wer kennt Joachim Murat – einen der früheren Besitzer des Palastes? Kaum ein Straßenname oder Ortsschild in Frankreich verweist auf den früher berühmten Marschall – nur ein Ballsaal und die Haupttreppe des Élysée-Palastes werden noch heute mit Murats Namen belegt.

Murat wurde 1767 in der Region Occitanie als Sohn eines einfachen Gastwirts geboren. In der Kavallerie stieg der intelligente, draufgängerische junge Mann die Karriereleiter empor, bis er Napoleon auffiel. Dem Korsen war Murat treu ergeben. Ihm verdankte er seinen Titel als Kaiserlicher Prinz und Marschall, er verhalf ihm zur Königswürde von Neapel.
Allerdings setzte Napoleon Murat auch die Pistole an die Schläfe, verlangte unbedingten Gehorsam und vergaß ihn hin und wieder mal.

Francois Garde schreibt hier keinen Historienschmöker, sondern ein literarisch anspruchsvolles Buch über eine schillernde Figur, die auf zwei Gemälden noch heute im Élysée-Palast zu bewundern ist. Ein Mann, der mit vollkommen absurden Kostümen die Mode auf das Schlachtfeld brachte.
Bei diesem Buch handelt es sich um eine differenzierte Betrachtung eines Menschen, dem man vielleicht doch auch gerne begegnet wäre.