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Buchtipps - Persönliche Buchtipps von Gunnar Fehling

In meiner Jugend habe ich natürlich auch, wie viele andere, Björn Borg, Boris Becker (nanu, beide BB) und Steffi Graf bei ihren Spielen im Fernsehen zugeschaut, obwohl mich dieser Sport nie so richtig angesprochen hat.

Ich hatte ein tolles Lektüre-Erlebnis: Zuletzt habe ich voller Begeisterung „Grand Hotel Europa“ von Ilja Leonard Pfeijffer gelesen – einen Roman, der sich sehr an uns europäische Leser richtet, da hier Wert und Niedergang unserer „abendländischen“ Kultur thematisiert werden.

Den letzten Satz eines Romans halte ich für mindestens ebenso wichtig wie den ersten. Und wenn dann noch das Ende aus nur einem entscheidenden Wort besteht, so ist das natürlich die Krönung.

Da (noch) nicht jeder bei uns dieses Buch gelesen hat, kann man ehrlichen Gewissens nicht behaupten, es handele sich um unser aller Lieblingsbuch – aber dies kommt der Wahrheit schon sehr, sehr nahe. Auch die Reaktionen zahlreicher Kunden, denen wir „Die Unschärfe der Welt“ ans Herz gelegt haben, beweisen, dass es sich um ein ganz besonderes Buch handelt. Ort der Handlung ist Siebenbürgen.

Ja, der Titel irritiert! Nein, es ist kein Buch für Krimifreunde! Vielmehr geht es tatsächlich um einen alternden Serienmörder, der der fortschreitenden Demenz mithilfe von Aufzeichnungen versucht, Herr zu werden. Diese fallen kurz oder lang, mal vollkommen banal und dann auch wieder hellsichtig und philosophisch aus. Jetzt aber gibt es einen neuen Mörder, und der zunehmend Verwirrte wähnt seine „Adoptivtochter“ in Gefahr. Gelingt es ihm, sie zu retten?

„Der Leopard“ von Tomasi di Lampedusa erschien 1957, ist ein Stück Weltliteratur und vielen auch durch die Verfilmung von Visconti bekannt. Der Autor lebte auf Sizilien und schrieb vom Niedergang seiner adeligen Familie. Über ihn erschien gerade eine Roman-Biographie von Steven Price, die ganz im Stile des berühmten Romans gehalten ist. Ein wunderbarer Lesegenuss, in dessen Anschluss man auch gerne „das Original“ noch einmal zur Hand nehmen möch

Im November wäre Anna Seghers 120 Jahre alt geworden. Grund genug, an die Kommunistin zu erinnern, die mit ihrem Roman „Das siebte Kreuz“ auf einen Schlag weltberühmt wurde. Während der Nazizeit musste sie fliehen und gelangte so ins Exil nach Mexiko. Dort gab es eine rege Szene von untergetauchten Kommunisten, später auch Nazis.

Swastika ist einer der ungewöhnlichsten Ortsnamen weltweit – so Wikipedia. Aber nicht nur der Name dieses kleinen Städtchens, das wohl etwa so groß sein dürfte wie Alhausen, ist erstaunlich, sondern auch alles drum herum. Denn Swastika liegt im kanadischen Nordontario, wo das Leben mit dem unsrigen wohl wenig gemeinsam hat. Und so sind auch die Menschen dort vor besondere Herausforderungen gestellt.

Wieder einmal habe ich ein herrliches Buch durch die Longlist zum Deutschen Buchpreis kennen gelernt: Zwei ältere Damen führen seit 51 Jahren einen Kiosk in einem kleinen Dorf des Schweizer Kantons Graubünden.